Nachdem ich spontan nach dem Astro-Workshop meine erste Zeitrafferaufnahme entwickelt habe kam es mir in den Sinn, dass doch mal geplant zu veranstalten.
Als Motiv wäre mir die Milchstrasse im Übergang zum Sonnenaufgang sehr lieb gewesen. Dazu fehlt mir allerdings (noch) die Ausrüstung. Demnach nur den Sternenhimmel im Übergang zum Sonnenaufgang.
Da ein Sonnenaufgang meines Erachtens in den Bergen oder am Meer am schönsten sind entschied ich mich für das kleine Meer um die Ecke: den Altmühlsee. Etwas Recherche zu den Dämmerungsphasen (Bürgerliche Dämmerung: Sonne bis zu 6° unterhalb des Horizonts, Nautische: 6° bis 12° und Astronomische: 12° bis 18°), dem perfekten Zeitfenster und dem Standort gegenüber des Sonnenaufgangs entschied ich meinen Wecker auf 4:00 Uhr zu stellen um vor 5:00 am 18 km entfernten Segelzentrum Altmühlsee zu sein.
Dort mit zwei Kameras, zwei Stativen, zwei großen Bechern Kaffee und einem Campingstuhl angekommen musste ich feststellen, dass die Bootsanlegestege für den Personenverkehr gesperrt sind. Blödes Tor. Also mit Stirnlampe bewaffnet und bepackt wie ein Esel am Ufer entlanggestolpert um den (nächsten) perfekten Standort zu finden. Ein Steg, leider ohne vertaute Boote, gab mir Zuflucht.
Alles einrichten und herstellen und um 4:57 Uhr war das erste Bild im Kasten. Überprüfung und Positionierung etwas angepasst und die erste von 370 Aufnahmen war um 5:16 Uhr im Kasten. Ich habe die D5100 auf Intervall alle 30 Sekunden eingestellt. ISO-Automatik mit Begrenzung auf ISO 1600. Auf Grund der zu erwartenden (erhofften) Veränderungen im Lichteinfall habe ich mich für die Programmautomatik P entschieden. Hier liegt auf jeden Fall das Verbesserungspotional. Die erste Aufnahme ging mit 5 Sekunden für meinen Geschmack viel zu kurz … aber woher soll die Kamera wissen was ich mag, wenn ich es ihr nicht einstelle. Nunja – DAS – habe ich sowieso erst 3h später erfahren. Also die D5100 rattert vor sich hin und spontan nach 1,5 Stunden bemerke ich das die Linse beschlägt. Dreck. Also alles abgewischt. Suuuuper Idee. Das zugegeben lummelige Reisestativ hat sicherlich verwackelt. Meine Befürchtung hat sich zu Hause am Rechner dann auch bestätigt. Naaaaajaaa.
Etwas Zeit für Kaffee und Spielen mit dem Fisheye an der neuen D5500. Da keine Menschenseele am See unterwegs war habe ich mich auch getraut den Steg zu verlassen und die Blaue Stunde in anderen Motiven mit dem Tamron einzufangen. Um 7:20 Uhr ging das letzte Bild vom Band.
Auf dem Heimweg habe ich noch ein paar Bilder am Altmühlzuleiter in der Nähe von Gern gemacht.
Die Wahrheit kommt am Monitor.
Zu Hause angekommen erstmal beide Karten auf den Rechner gezogen und dann die *.NEFs konvertiert. Von 8:35 Uhr bis 9:28 Uhr Bangen und Warten. Nebenher das eine oder andere Bild der D5500 entwickelt und sanft bearbeitet.
In der ersten Version habe ich 8 Bilder pro Sekunde (8 fps) in der Software ImagesToVideo eingestellt. Die umgehende Publikation auf facebook rief ein paar befreundete Fotografen auf den Plan, die mir rieten die Geschwindigkeit zu erhöhen um einen sanfteren Übergang und das Ruckeln weg zu bekommen. Also die Version zwei mit 24 fps gemacht. Das ernüchterne Ergebnis für die Mühen sind 14 Sekunden Film mit mehrfacher Verwacklung und keinem Sternenhimmel. Aber ich will ja nicht maulen. Das ist schon ganz gut geworden.
Timelapse Sonnenaufgang am Altmühlsee am 1.April
- Kamera: NIKON D5100
- ISO: 1.600 – 100
- Verschlusszeit: 5s – 1/320s
- Objektiv: Nikon AF-S Nikkor DX 18-55mm 1:3,5-5,6G VR II
- Blende: ƒ/3.5 – ƒ/9
- Brennweite: 17mm
- Aufgenommen: 01. April 2017 05:21 Uhr – 07:20 Uhr
- Timelapse
- Auslösung: interner Intervalmodus der NIKON D5100
- 358 Aufnahmen
- Software: ImagesToVideo
- 24 fps
- GPS: Segelcenter Altmühlsee – Deutschland – 49.126106, 10.720784