Die Idee zum Bild entstand an einem Samstag in der Buchhandlung. Beim Schmökern in einem Buch über Reiesefotografie war das Interieur eines Kleinwagens mit vier Personen, viel Interaktion und der Aussicht durch die Frontscheibe in einen Tunnel dargestellt. Diese Motiv hat sich mir eingebrannt und schwirrte schon lange in meinem Kopf zur Umsetzung rum. Am Wochenende stand der Besuch einer guten Freundin auf dem Programm. Die Strecke bin ich schon mehrfach gefahren und einen Tunnel gibt es da wohl auch.

Das Rollei-Stativ, was ich mehr und mehr schätze, wurde mit zwei Beinen neben die Mittelkonsole und einem Bein auf der Sitzbank installiert. Tamron drauf und Fernbedienung angeschlossen. Die Einstellungen im M-Modus habe ich auf einer kurzen Fahrt getestet und für gut befunden. Da wusste ich schon dass ich nicht Ausblick und Fahrzeuginneres scharf bekomme. Ja klar hätte man zwei Bilder nehmen können mit einer Innen- und einer Aussenaufnahme, jedoch konnte ich das Licht im Tunnel vorher nicht einschätzen, oder nachstellen. Und extra nochmal durch den Tunnel fahren fand ich dann doch übertrieben.

Das erste Setup habe ich mit einem Graufilter ND 1.000 gemacht. Für die offene (helle) Strasse also etwas mehr Zeit die Bewegungen einzufrieren. Ja doof daß ich Autobahn und BMW gefahren bin. Die ersten Einstellungen von Blende: ƒ/2.8, Brennweite: 25mm, ISO: 100 und Verschlusszeit: 2s waren eindeutig zu lang für die Geschwindigkeit von wahrscheinlich über 100km/h ;). Zwischenstopp am Rastplatz und auf eine Sekunde reduziert. Für die Tagfahrtaufnahmen sah das recht gut aus. Für den Tunnel aber wahrscheinlich nicht zu gebrauchen. So habe ich die erste Durchfahrt mit ƒ/32, 25mm, ISO 100 und einer halben Sekunde Belichtungszeit absolviert. Die Nachkontrolle bereits am Zielort angekommen zeigte, dass es wohl ein gutes Setup war. Die Rückfahrt erfolgte dann mit ƒ/8, 25mm, ISO 100 und wieder 2 Sekunden.

Zu Hause am nächsten Tag beim Sichten der NEF’s (das RAW-Format der NIKONs) stellte sich schon raus, daß es zu fad wäre nur eins der Bilder zu verwenden. Also erstmal alle NEF’s entwickelt mit Objektiv-, und Belichtungskorrektur. Was bin ich froh, daß das per Batch geht. Einmal ein Bild in Ruhe sauber entwickeln und dann den Rest den Blechsklaven machen lassen. Trotz des schnellen Rechners hatte ich da mal wieder Zeit Kaffee zu holen … aus Kolumbien … 😉 .

Schritt zwei war dann das Stacken. Dank Stativ brauchte ich schon mal nichts drehen und verschieben. Eine Wohltat. Nun also Bild eins und Bild zwei überlagert … und dann noch eins .. wow das wird gut .. nehmen wir noch eins .. ui das wird so fett … und noch eins … am Ende habe ich tatsächlich 55 Bilder vom Vormittag überlagert. Mal Differenz, mal Aufhellen, mal Addieren …

Als letztes noch ein wenig den Vorder- vom Hintergrund getrennt und das Ganze beschnitten.

that’s all folks