Seit ich die Milchstraße fotografiere habe ich das Problem, dass alle Aufnahmen Rauschen. Das Problem im Detail:

  • Die Erde dreht sich und die Sterne wandern aus
  • Eine automatische Nachführung ist nicht billig (z.B.: iOptron Montierung SkyTracker Pro – ca. 540,- €
  • demnach kann man nur eine bestimmte Zeit lang belichten ohne dass die Sterne Streifen bilden [ tmax = 500 / (Crop-Faktor * Brennweite) ]
  • Um mehr Licht auf den Film (Sensor) zu bekommen, kann man eine niedrige Blende verwenden – hey… wie überraschend .. das ist nicht billig Sigma 14mm F1,8 DG HSM – ca. 1.600,- €
  • moderne Kameras können natürlich extreme ISO-Werte – meine Nikon D5500 kann bis ISO 25.600
  • und das wird bei einer Crop-Kamera Rauschen ergeben.
  • Eine Vollformat-Kamera hat einen größeren Sensor und somit mehr Fläche zum Belichten – Nikon D750 SLR-Digitalkamera – ca. 1.700,- €

150% Zoom in die RAW-Datei

screenshot-2017-08-29-09-52-35
Es gibt viele Möglichkeiten dieses Rauschen zu vermindern. Eine Variante ist die Kühlung des Sensors. Das ist auch ein Grund warum Bilder im Winter rauschärmer sind als im Hochsommer. Spitzfindige Tüftler haben einen externen Kühler an den Sensor geschraubt und in dem Zuge auch gleich ein Filter optimiert für die Astrofotografie eingebaut. Jedoch kostet das natürlich auch – etwa das 3,5-fache der Normalen Ausführung. Nikon Kamera DSLR D5600a. Exkurs: Warum eine Crop-Kamera modifizieren? Weil durch den Crop-Faktor die Brennweite um das 1,5-fache verlängert wird. So ergibt eine 400 mm-Linse mal eben 600 mm – Da ist man Näher an den Deep-Sky-Objekten dran.

Was bleibt mir?

Im Moment bin ich (noch) nicht bereit mehr Geld in die Hand zu nehmen. Demnach kann ich nur in der Bearbeitung etwas gegen das Rauschen unternehmen. Was ich gern mache, jedoch nicht bei jedem Bild möglich ist ist das sogenannte Stacking. Bei dieser Art der Bearbeitung werden mehrere Bilder übereinander gelegt. Das verschiebt natürlich den Vordergrund. Das macht es kompliziert, denn nicht jeder Vordergrund lässt sich sauber vom Hintergrund trennen. Hier mal ein Workfile vom Gut Wolfgangshof. Mit viel Zeit und Mühe kann man da sicherlich noch etwas machen. Um mir diese Option immer offen zu lassen mache ich von jeder Nachtaufnahme mindestens 5 Bilder.
dsc_6973_merge4
Sehr gute kostenlose Programme wären hier etwa Fitswork oder Sequator.

Aber hier nun meine Variante, die man immer machen kann.

Ebenenmaske und Nik dfine 2

Google stellt seine NIK Collection inklusive Dfine2 kostenlos zur Verfügung. Es gibt viele Plug-Ins, Programme und Apps, die auch Rauschverminderung können. Meiner Erfahrung nach ist jedoch das eine wirkliche Alternative – und kostenlos. Wer mir nicht glaubt, schaut mal hier rein – da werden alle möglichen Varianten verglichen.


Als erstes erstelle ich aus dem Bild eine neue Ebene mit einer Luminanzmaske.


Damit erreiche ich, dass alles bearbeitet wird, was nicht weiß ist … also alles außer Sterne.
Auf diese Ebene wende ich dfine2 an. Wie stark, ist immer Geschmackssache.


Das Bild entwickle ich noch einmal separat um den Vordergrund besser zu betonen und lege nun alle Ebenen übereinander.

Das Ergebnis

iOptron iOptron SkyTracker SkyGuider PRO Next Generation Kamera Tracker, io3550 von iOptron
Sigma 14mm F1,8 DG HSM Objektiv für Nikon schwarz
Nikon D750 SLR-Digitalkamera